Andacht zum Februar
Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind! Lukas 10,20
Japan, 1922 in einem Hotel. Ein Gast bei der Abreise. Der Hotelpage trägt das Gepäck zum Ausgang. Sicher mit weißen Handschuhen bekleidet, damit nichts schmutzig wird an den Koffern. Es sind die Gepäckstücke eines Mannes mit Weltruhm. In Kürze soll er den Nobelpreis für Physik erhalten.
Der Ausgang ist erreicht, die Koffer und sind verladen. Der Abschied steht an. Für den Pagen der Moment für ein Trinkgeld.
Der Gast kramt in der Tasche und findet… nichts. Eine peinliche Situation. Aber, anstatt rot anzulaufen oder sich in Ausreden zu flüchten, zückt der prominente Hotelgast einen Notizblock, schreibt etwas auf das oberste Blatt, reißt es ab und legt es dem Pagen in die Hand. Angeblich mit den Worten: „Der ist mehr wert als irgendein Trinkgeld.“
Ein Blatt Papier. Entscheidend ist nicht, was auf dem Zettel steht, sondern von wem dieses Blatt kommt. Es ist der große Albert Einstein, der dem Pagen diesen Zettel in die Hand drückt und geht. Der Page hat drei Möglichkeiten:
1. Sich ärgern, den Zettel zerknüllen und in den Müll werfen („nur Bares ist Wahres“).
2. Den Zettel fein säuberlich an sich nehmen und auf eine Gelegenheit warten, bis er den zu gutem Trinkgeld machen kann.
3. Den Zettel fein säuberlich an sich nehmen und ihn aufbewahren wie einen Schatz im Wissen; der Wert steigt mit der Zeit. Offensichtlich hat sich der Page für den dritten Weg entschieden.
Jesus lässt auch einmal, beinahe beiläufig, eine Notiz in Worten fallen, um die es ähnlich steht wie mit dem Notizzettel von Albert Einstein. Und diese beiläufige Notiz lautet: „Freut Euch, dass Eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“ (Lk 10,20) Das sind jetzt keine hochtrabenden Worte.
Der Page hat den Zettel an sich genommen, ihn sich vielleicht sogar zu Herzen genommen und gut aufbewahrt. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert (beinahe 100 Jahre), bis der Notizzettel seinen eigentlichen Wert entfaltet hat. Und ich vermute: der Wert steigt weiter. Bei der nächsten Auktion wird er sicherlich für noch mehr Geld gehandelt. Der Wert steigt mit der Zeit.
"Freu Dich, dass dein Name im Himmel im Buch des Lebens geschrieben ist!" Auch hier steigt der Wert mit der Zeit. Und so, wie der Hotelpage erst sterben musste, bis sein Stück Papier so richtig wertvoll wurde, so werden auch wir erst sterben müssen, um den eigentlichen Wert dieser Notiz von Jesus ermessen zu können. Denn der wahre Wert unseres Lebens misst sich nicht daran, wieviel Jahre wir gearbeitet haben. Er misst sich auch nicht daran, wieviel Geld und Werte wir anhäufen konnten, um es unseren Kindern zu vererben.
Er misst sich nicht einmal daran, wieviel Gutes wir getan haben. Der wahre Wert unseres Lebens misst sich allein daran, dass kein Geringerer als Gott selbst sich die Mühe macht, unseren Namen in seinem himmlischen Buch festzuhalten. Er will uns dabeihaben. In Ewigkeit. Wir sind es ihm wert!
"Freu Dich, dass dein Name im Himmel geschrieben ist!"
Diese Notiz ist um ein Vielfaches höher, als wir es uns jetzt vorstellen können. Sepp Herberger, der frühere Bundestrainer, war berühmt für sein Notizbuch. Wenn der Name eines talentierten Fußballers da drin stand, kam früher oder später die Einladung in die Nationalmannschaft. Wenn wir nun an den Monatsspruch denken: Wie groß wird dann unsere Freude über Gottes „Notizbuch“ für uns selbst und für andere sein?
Jesus wusste, dass die Jünger, die euphorisch von ihren Erfolgen schwärmten in seinem Namen zu heilen und sogar Dämonen auszutreiben, schon bald vor schweren Bewährungsproben stehen würden. Wenn er Kranke geheilt oder seine Jünger dazu beauftragt hatte, war dies nicht das Ende menschlichen Leides in dieser Welt. Es waren vielmehr Zeichen einer neuen Welt, die aber bis heute nur im Ansatz erkennbar und erfahrbar ist. Die Euphorie hätte darum irgendwann zum Zusammenbruch geführt. Das gilt bis heute. Der Himmel ist bislang nur schemenhaft erkennbar, aber er ist im Werden. Das Entscheidende ist darum, macht Jesus deutlich, dass wir unsere Bestimmung nicht aus dem Blick verlieren. Wir sind bestimmt, die neue Welt Gottes ohne Leid und Tränen, ohne Krieg und Ungerechtigkeit zu erleben. Wir stehen auf der Liste der Geladenen. Das ist Trost und Verpflichtung zugleich. Trost, weil wir den Himmel nicht selbst herbeiführen können und auch nicht müssen. Jede Einladung ist uns geschenkt. Verpflichtung aber auch, weil die Plätze nicht verschleudert werden. Wer die Einladung nicht zu schätzen weiß, könnte sie einbüßen. Gut ist aber, dass Gott selbst das zu entscheiden hat. Lasst uns diesen Monat deshalb daran erinnern:
Geladen sind alle, die es wollen. Der Himmel ist Gottes Geschenk für alle, die dankbar sagen: "Schön, dass du mich eingeladen hast, ich komme gerne." Die Einladung gilt, auch wenn wir auf dem Weg dahin einmal ins Zweifeln kommen. Unser Dienst und unsere Euphorie dafür sind nicht entscheidend, sondern Gottes Treue, der zu seinen Versprechen steht. Er hat sich's schließlich notiert! Wenn das kein Grund zur Freude ist!
Werner Happe
Sonntag 17. Januar 2021 - Gottesdienst
Thema: Gebet und Einheit
Sonntag zum Abschluss der Allianzgebetswoche und zum Start der Gebetswoche für die Einheit der Christen.
Predigt: Pastor Mathias Barthel
Informationen zur Allianzgebetswoche 2021 sind hier online zu finden.
Kurzandachten und Videos zu den Tagesthemen sind hier verlinkt.
Informationen zur Gebetswoche für die Einheit der Christen sind online auf der Seite: www.gebetswoche.de
Für jeden Tag wurde eine Tagesmeditation erarbeitet und für das tägliche Gebet.bereitgestellt. Das Dokument kann hier aufgerufen werden.
Andacht zur Jahreslosung 2021
„Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Lukas 6,36
Der ungewöhnlichste Jahreswechsel seit Langem. Ein unvorhersehbares,wenig planbares Jahr liegt hinter uns, seitdem die Corona-Pandemie die Welt im Griff hält. Und noch mehr als zu jedem Jahresbeginn liegt die persönliche und gesellschaftliche Zukunft im Ungewissen. Das Leben läuft derzeit so gar nicht in vertrauten Bahnen. Werden wir zur Normalität zurückfinden, oder bleibt alles ganz anders? Was ist eigentlich "Normalität"?
Die Corona-Pandemie hat viele vermeintliche Gewissheiten erschüttert, denn sie hat gezeigt, wie verletzlich unser Leben ist und bleibt. Theoretisch gewusst haben wir das alle. Jetzt haben wir es in der Praxis erlebt. So schauen viele von uns auch mit bangem Blick in das neue Jahr. Welche Gewissheiten werden wir haben? Wird gar alles anders?
Präsenzgottesdienste bis 14.02.2021 abgesagt !
Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen hat die Gemeindeleitung entschieden, auch bis zum
14. Februar 2021, keine Präsenzgottesdienste in der Christuskirche durchzuführen.
Das betrifft alle Gottesdienste und alle Veranstaltungen.
Wie bereits am 17.01. wird Interimspastor Mathias Barthel auch am 31.01.2021 eine Predigt online auf diese Homepage stellen. Diese wird ab 10.00 Uhr freigeschaltet sein. Herzliche Einladung an alle, reinzuhören. Eine Übersicht über viele weitere Gottesdienste von BEFG-Gemeinden, die online gestellt werden, findet sich unter
www.befg.de/aktuelles-schwerpunkte/live-gottesdienste/
Über Entscheidungen über den 14.02. hinaus werden wir hier und über e-mail zeitnah informieren.
Die Gemeindeleitung