image004

"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erelaubt, aber nichts soll Macht haben über mich."  1. Korinther 6,12

Alles ist mir erlaubt, aber…

In Korinth gab es viele Missstände. Paulus greift hier kritisch den korinthischen Slogan „Alles ist mir erlaubt“ auf, erweitert ihn aber durch zwei Nebensätze, mit denen er folgendes klar machen will: In Gott sind wir zwar freie Menschen. Aber frei als Mensch zu sein, bedeutet nicht, dass es gut ist, zu tun, was einem gerade in dem Sinn kommt. Denn dann bekommen die Dinge Macht über uns und beherrschen uns. Das passiert, wenn wir uns zu sehr um das Haben, den Genuss und zu guter letzt um unseres eigenes Ego mit seinen Empfindlichkeiten kümmern, anstatt uns hier und da zu beherrschen und zu verzichten, um in allem immer wieder den Willen Gottes zu suchen.

Der Apostel Paulus mahnt hier zur Mäßigung. Dies geht auf das griechische Wort "Sophrosyne" zurück. Dies bedeutet, die eigenen Grenzen erkennen, bejahen und einhalten, begrenzte Kraft, begrenzte Zeit, begrenzte Möglichkeiten. Missachte ich diese Grenzen, verliere ich das gesunde Maß, dann leidet mein Körper, meine Psyche und am Wichtigsten meine Seele und darin meine Beziehung zu Jesus. Im Kern bedeutet die Tugend des Maßhaltens: nicht mehr zuz wollen, als gut für mich ist, als ich vertrage. Ich ziehe also Grenzlinien. Bis hierhin und nicht weiter. Darüber gehe ich nicht hinaus. Aus dieser Grenzziehung heraus dürfen wir Christus in Dankbarkeit begegnen und ihn immer wieder neu bitten: "gib du darin dein Erbarmen dazu".  "Wer die Begierden nicht zu beherrschen weiß, der wird von ihnen wie von unbändigen Rossen fortgerissen, fortgezerrt, zertreten, zerrissen, zerstampft.", mahnt schon der Kirchenlehrer  Ambrosius im 4. Jshrhundert nach Christus.

Paulus wird in Korinth zwar mit der Haltung konfrontiert:  „Alles ist mir erlaubt.“ Er fällt aber nicht gleich ein Urteil: „Falsch!“, sondern geht besonnen auf die Meinung der Korinther ein. Schließlich war er selbst es gewesen, der ihnen das Evangelium gepredigt und damit deutlich gemacht hatte: Durch Christus seid ihr frei geworden von der Sklaverei des Gesetzes.

„Alles ist mir erlaubt“ - ja, in gewisser Hinsicht stimmt das, denn weil ich durch Christus erlöst bin, kann mir Gottes Gesetz nichts mehr anhaben. Es ist so wie bei einem Kind, das erwachsen geworden ist. Ein kleines Kind muss man mit klaren Regeln und Geboten erziehen: „Das darfst du nicht!“, und: „Tu jetzt dies!“ - zu seinem eigenen Vorteil muss man das tun. Wenn ein Mensch erwachsen geworden ist, dann hat er größere Freiheit, aber dafür muss er auch Ver­antwortung übernehmen und ent­scheiden, was gut für ihn ist und was nicht. So ist das bei einem Christen, der durch das Evangelium vom Gesetz frei geworden ist:

„Alles ist mir erlaubt“ - richtig, ich bin ein freier Mensch; aber zugleich gilt: „Nicht alles dient zum Guten.“ Und weiter: „Alle ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“

Aus dem Missbrauch der scheinbaren Freiheit kann schnell eine Sucht werden und man muss da nicht zuerst an Alkohol oder Drogen denken. Man sollte sich überlegen, was gut für einen ist - zumindest, wieviel gut für ist, und wie häufig. „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts soll Macht haben über mich.“ Wie schnell ist die Freiheit miss­braucht, und wie leicht wird eine Abhängig­keit daraus, eine Sucht! Wie leicht wird ein Mensch durch Missbrauch seiner Freiheit unfrei, ein Sklave der Sucht, ein Sklave der Sünde. Seien wir also klug und nehmen wir den Rat des Apostels Paulus an: Gerade weil wir als Christen freie Menschen sind, sollten wir uns sehr genau überlegen, was uns gut tut und wie wir unsere Freiheit gebrauchen. Paulus macht deutlich: Wir gehören ganz dem Herrn Jesus Christus - mit Leib und Seele, mit Haut und Haaren. Unsere Seele wohnt in unserem Leib, in unserer Seele aber wohnt der Heilige Geist; darum ist auch unser Leib ein Haus für den Heiligen Geist, ein heiliges Gebäude. Paulus schreibt: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt?“(1.Kor. 6,19) Wer an Christus glaubt, der wird sich  genau überlegen, was er mit seinem Leib macht - nicht nur in sexueller Hinsicht, sondern in jeder Hinsicht. Wer an Christus glaubt und Gott ehren will, der muss bedenken, dass Christus nicht nur die Seele erlöst hat durch sein heiliges Blut, sondern den ganzen Menschen einschließlich des Leibes. Darum bekennen wir auch singend:„Dein Wort bewegt des Herzens Grund, / dein Wort macht Leib und Seel gesund“[2. Strophe "Herr, öffne mir die Herzenstür", EG 197] Und so sollten wir uns immer wieder neu zu Herzen nehmen, was Paulus ab­schließend und für alle Christen schreibt: „Ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“ (1. Kor. 6,20) Wenn das kein Grund zur Mässigung ist!

Ihr/euer Werner Happe

Ihr Weg zu uns

Ihr Abfahrtsort:

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.



Ostersingwoche 2024 in Sandkrug

Wie jedes Jahr fand über Ostern die Ostersingwoche statt. Diesmal waren 47 Teilnehmende dabei..

02.05.2024

„Come together in Jesus“

Etwas mehr als 100 Personen kamen am 13. April zur Ratstagung des Landesverbands Baden-Württemberg zusammen..

19.04.2024