image004

"Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens." Hiob 9,8-9

Durch den  Losungsvers der Herrnhuter Brüdergemeine für den November werden wir auf das Buch Hiob gestoßen. Es ist ein urgewaltiges Buch, wunderschön und anspruchsvoll in seiner poetischen Sprache; es ringt mit der Frage, wie es zu erklären ist, dass einem Menschen, der voller Gottes- und Nächstenliebe ist, so viel Unglück widerfährt: Hiob, der von allen für seine Frömmigkeit respektiert wird, verliert seine Kinder, seinen reichen Besitz und seine Gesundheit. Warum hat Gott ihn nicht bewahrt? Ist dies eine Strafe Gottes? Ist der Allmächtige gerecht in seinem Weltregiment?  Fragen, die die Menschheit zu allen Zeiten beschäftigte! Auch in unserem ALPHA-Kurs, der  zur Zeit Samstags in der Gemeinde stattfindet, ist es immer wieder Thema diesen scheinbaren Widerspruch , wenn schon nicht zu erklären, dann wenigstens zu verstehen.

Zwei Dinge stehen für Hiob fest:

1. dass Gott „weise und allmächtig ist“ (9,4). Der Mensch ist Gott in jeder Hinsicht unterlegen und „kann nicht recht behalten gegen Gott“ (9,2.32). Das lehrt schon die riesige Schöpfung, die von Gott einschließlich des Sternenhimmels (Losung) ins Leben gerufen und erhalten und von ihm bewohnt wird.

2. Hiob ist sich sicher, dass sein gegenwärtiges Leid keine angemessene Folge oder Bestrafung für eine vorherige Schuld in seinem Leben ist: „Ich bin unschuldig!“ (9,21.35) Diese Spannung, dieses Nichtverstehen erleben auch wir immer wieder. Durch Schicksalsschläge, wie sie Hiob erfahren hat und wie sie auch die jetzige Unsicherheit durch Kriege in Russland und der Ukraine, in Israel und Palästina, durch Katastrophen aller Art, wie Erdbeben in Syrien, der Türkei, Afghanistan, Überschwemmungen in vielen Teilen der Welt, darstellt, erleben wir das in existentieller Tiefe! Es sind bohrende Fragen, die nicht abzuweisen sind.

Wenn man aus dem Buch Hiob eines lernen kann, dann dies: Es führt kein Weg daran vorbei, diese Spannungen zu ertragen, die Fragen zuzulassen und sowohl untereinander als auch vor Gott ehrlich auszusprechen, mit allen Zweifeln und Vorwürfen gegen Gott, die in uns auftauchen. Der Hauptteil des Hiobbuches besteht in solchen Gebeten und geistlichen Gesprächen, die immer die letzte Ehrfurcht vor Gott bewahren. Was Hiob – vom Verfasser des Buches höchst sinnvoll vorgenommen – nicht weiß, ist die Antwort, die der Prolog auf seine Frage „Wenn nicht ER, wer anders sollte es tun?“ (9,24) gibt: Es ist Satan, der das Unglück Hiobs wollte und veranlasste, während es Gott, der Hiobs Frömmigkeit bestätigt, wichtig ist, dass auf Hiob Acht gegeben wird (2,3). Doch dies ereignet sich – für Hiob nicht ‚einzusehen‘ – in der himmlischen Welt. Wie ja auch wir in unserem Heute keinen Einblick in die unsichtbaren Wirkmächte haben. Darum hat es sich für Christen bewährt, nicht zu viel über den Teufel, den „Mörder von Anfang an“ (Johannes 8,44), nachzudenken, sondern von Gott her zu Gott zu fliehen und trotz aller Fragen und Zweifel bei Ihm Zuflucht zu suchen.

Gebet: Herr, unser Gott, hilf mir und allen Menschen auf dich zu vertrauen. Auch wenn wir nicht alles verstehen, was in unserem Leben und in der Welt geschieht: Lass uns daran festhalten, dass du alles richtig machst. Lass uns nicht zweifeln an deiner Güte! Hilf uns, dich zu ehren in guten und in schlechten Tagen. Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Ihr/euer Werner Happe

Ihr Weg zu uns

Ihr Abfahrtsort:

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.



„Gottes Werk und unser Auftrag“

Alle Jahre wieder bietet der Dienstbereich Mission die Gelegenheit, an einem Samstagabend für eine gute Stunde in Gottes weite Welt zu blicken. .

07.12.2023

Hat Gemeindegründung fest im Bund verankert

Am 17. November wurde Klaus Schönberg für seinen Dienst als Referent für Gemeindegründung gewürdigt und als Pastor des BEFG offiziell entpflichtet..

07.12.2023